Atafu, Tokelau (Südpazifik), 16. Februar 1863. Nuanua teilt mit 36 weiteren Insulanerinnen ein bitteres Schicksal: ihr Mann wurde, wie alle anderen arbeitsfähigen Männer der Insel, von der Besatzung der „Rosa Patrizia“ – einem peruanischen Schiff – gefangen genommen, um in einem fernen Land als Sklave verkauft zu werden.
Der Verlust ihres Mannes lässt in Nuanua viele Erinnerungen aufleben, die bis zu der ersten Begegnung der beiden in Samoa und weiter bis zu ihrer Kindheit zurückreichen.
Auf Samoa, in Apia, lernten sie sich im Haus von August Unshelm, dem Hamburger Konsul und Geschäftsführer der Firma Godeffroy kennen. Die Reise in Nuanuas Vergangenheit, wird durch Erzählungen (im Dialog mit Tala) und durch die Umsetzung einiger ihrer Gedanken in szenische Bilder auf die Bühne gebracht. Auf der Bühne werden auch Bilder ihrer Gefühlswelt durch vorgetragene Lyrik, kombiniert mit Klaviermusik, in's Leben gerufen..
Eine Zusammensetzung von Werken der größten Komponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wie Beethoven, Chopin, Liszt, Schumann mit Werken von Poeten der gleichen Epoche wie Eichendorff, Heine, Leopardi und anderen.
Alle Personen, mit Ausnahme von „Tala“ und der Pianistin „Grazia Francesca“ haben wirklich existiert. Alle Namen werden auch wahrheitsgetreu wiedergeben: der Missionar Maka, der in Atafu gelebt hat, Henry Gee - sein Vorgesetzter - August Unshelm - der Hamburger Konsul - und Atafu Häuptling „Foli“ (der von seiner Frau mit dem Kosenamen „Oli“ genannt wurde).
August Unshelm starb schiffbrüchig ein Jahr danach, Ende März 1864, als ein Orkan sein Schiff - die „Charlotte“ - bei den Fiji Inseln – sinken ließ.
Foli kehrte nie nach Atafu zurück. Von allen Männern, die am 16. Februar 1863 entführt wurden, kehrte nur einer nach 30 Jahren Abwesenheit nach Atafu zurück...
„Nuanua“ (in Tokelauisch = „Regenbogen“) ist nicht der reale Name der Frau des Häuptlings Foli. Ihr wirklicher Name ist leider nicht bekannt.
Man weiß nicht, was aus Ihr geworden ist. Man weiß nur, dass Sie kurz nach dem 16. Februar das Kind verlor, das Sie von Foli erwartete.
PROGRAMM
PROLOG
SZENE 1
NUANUAS REDE AN DIE ATAFUIANERINNEN
SZENE 2
BEETHOVEN – ARNIM BRENTANO
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate in AS-Dur Op. 110 (Grazia Francesca) 3’50”
Bettina von Arnim Brentano: Seelied (Europa)
SZENE 3
1. DIALOG NUANUA - TALA
SZENE 4
BEETHOVEN – LEOPARDI
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate in cis-moll „Mondscheinsonate“ Op. 27 Nr. 2 (Grazia Francesca) 6’33”
Giacomo Leopardi: La sera del dì di festa (Nuanuas Vater: italienisch mit Übertiteln)
SZENE 5
2. DIALOG NUANUA – TALA
SZENE 6
DIALOG NUANUAS VATER – NUANUA KIND
SZENE 7
3. DIALOG NUANUA – TALA
SZENE 8
CHOPIN – SCHOPENAUER, EICHENDORFF, ALBRECHT, HÜLSHOFF
Friedrich Chopin: Nocturne op. 9 Nr. 1 (Grazia Francesca) 6’49”
Adele Schopenauer: Könnt’ ich einmal, einmal nur (Europa)
Joseph Eichendorf: Mondnacht (August Unshelm)
Sophie Albrecht: An Ihn – Bitte an Wind und Wellen (Europa)
Annette von Droste - Hülshoff: Letzte Worte (Foli – Off Stimme).
SZENE 11
LISZT – ARNIM BRENTANO
Franz Liszt: Consolation Nr. 2 (Grazia Francesca) 3’28”
Bettina von Arnim Brentano (Europa): Wer sich der Einsamkeit ergibt
SZENE 12
5. DIALOG NUANUA – TALA
SZENE 13
DIALOG UNSHELM – FOLI
SZENE 14
6. DIALOG NUANUA – TALA
SZENE 15
MONOLOG UNSHELM
SZENE 16
CHOPIN – HEINE + AUGUST VON PLATTEN
Friedrich Chopin: Nocturne Op. 9 Nr. 2 (Grazia Francesca) 4’26”
Heinrich Heine: “Auf Flügel des Gesanges” (Unshelm)
August von Platten: “Tristan” (Unshelm)
SZENE 17
7. DIALOG NUANUA – TALA
SZENE 18
MONOLOG FOLI und 8. DIALOG NUANUA - TALA
SZENE 19
NUANUA-TALA-FOLI und LISZT – STORM
Franz Liszt: Consolation Nr. 3 (Grazia Francesca) 4’07”
Theodor Storm: Abends (Foli)
SZENE 20
TALA – VON SCHOBER
Tala liest “An die Musik” von Franz von Schober